Wenn du Angst vor dem Schritt ins Unbekannte hast

Angst-Vorm-UnbekanntenImmer wieder höre ich Ähnliches von meinen Kunden: Im Grunde wissen sie, dass es Zeit wäre sich weiterzuentwickeln und oftmals wissen sie sogar genau, was der nächste Schritt sein sollte. Und dennoch zögern sie….Sie haben Angst – Angst vor dem Unbekannten.

Marc ist Versicherungsmakler. Seit drei Jahren ist er nun selbstständig und es läuft gut. Den Neuanfang hat er gewagt, es hat sich gelohnt.
Aber jetzt ist es Zeit, den nächsten Schritt zu gehen und zu expandieren. Marc weiß, dass er sich aus der ersten Reihe zurückziehen und jemanden einstellen muss, damit er sich mehr um unternehmerische Aufgaben kümmern kann. Aber er hat Angst. Angst, dass das schief geht, dass der neue Mitarbeiter nicht zuverlässig und vertrauenswürdig ist, dass dieses Experiment schief geht und er am Ende drauf zahlt.

 

Warum zögerst du?

Was passiert, wenn du weißt, dass es Zeit für den nächsten Schritt ist, aber du hast Angst ihn zu gehen?

Warum zögerst du? 

Weil du nicht weißt, was passieren wird, wenn du diesen Schritt gehst. – Das große Unbekannte. “The unknown” – wie einer meiner Coaches es immer wieder nannte.

Und weil du es nicht weißt, machst du dir Negativ-Szenarien.

 

Warum überhaupt Negativ-Szenarien?

Ich möchte mal zu bedenken geben: Warum machen wir uns eigentlich so selten Positiv-Szenarien, wenn wir einen solchen neuen Schritt gehen?

Warum erlauben wir stattdessen, dass unsere Zweifel und Bedenken uns die Perspektive sofort madig machen?

Wir könnten uns doch auch vorstellen, dass es großartig wird; dass es genauso richtig ist, und uns genau dorthin führt, wo wir hin wollen! 🙂 

 

Denk doch mal zurück. An eine Situation, in der du vor etwas Neuem gestanden hast. Wie zum Beispiel dem Ende deiner Schulzeit und dem Beginn deiner Ausbildung. Da wusstest du auch nicht, was genau passieren würde. Und vielleicht war dir bei diesem Wechsel deiner Lebenssituation etwas mulmig; vielleicht warst du auch etwas aufgeregt und gespannt auf das, was dich nun erwarten würde.

Aber hast du dir in diesem Moment ausgemalt, was alles schief gehen könnte? Dass dein Chef dir deine Ausbildung vermasseln könnte; dass du dich für das falsche Studienfach entschieden hast, oder dass du das Studium nicht schaffen könntest? – Hast du dir bei dieser Veränderung in deinem Leben all diese Zweifel und negativen Gedanken gemacht?

Vermutlich weniger. Denn du warst jünger, offener und noch nicht so geprägt von den Urteilen und Abwägungen, die unser Leben nun mal so in uns zurück lässt.

 

Stell dir doch mal vor, dass es großartig wird! Click To Tweet

 

VisionskursDu zweifelst – na und?

Ich bin der Meinung, dass Unsicherheit, ein mulmiges Gefühl und auch etwas Angst ganz normal sind, wenn wir uns beruflich neu ausrichten. Zweifel dürfen auftauchen.

 

Aber du musst dich entscheiden.

 

Du kannst nicht schwimmen gehen, ohne nass zu werden. Du kannst dir kein Spiegelei braten, ohne das Ei zu zerschlagen, du kannst nicht Fahrrad fahren lernen, ohne hinzufallen. – Sorry, aber mir wollen heute einfach nicht die passenden Vergleiche einfallen.  😉

Wenn etwas neu ist, wissen wir nicht, was passiert. Das ist eine Tatsache.

 

Wir gehen ins Unbekannte.

 

 

Wie kannst du dir das denn nun leichter machen?

1. Suche dir einen Coach

Suche dir einen Coach oder Mentoren, der dich begleitet. Jemanden, der dir Mut macht, der dich an die Hand nimmt und Schritte und Strategien mit dir bespricht. Jemand, der deine Entscheidungen mit dir reflektiert und Erfahrung hat, über die du nicht verfügst. Jemand, der dich motiviert und zur Höchstleistung anstachelt.

Alle Menschen, mit denen ich spreche, die diesen Weg ins Ungewisse gegangen sind, oder noch gehen, haben einen Coach an ihrer Seite. Und alle betrachten das als unerlässlich und vor allem als sehr hilfreich.

 

2. Bau dir ein Netzwerk auf

Beginne schon bevor du mit deinem neuen Angebot auf den Markt gehst zu netzwerken. Such dir Gleichgesinnte, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen wie du. Geh in Facebook-Gruppen, in denen du dich mit Menschen austauschen kannst, die ähnliche Probleme und Anliegen haben wie du. Der Austausch und die gegenseitige Unterstützung wird dir helfen dranzubleiben, Schwierigkeiten zu überwinden und Zweifel auszuräumen. Diese Verbindung mit Gleichgesinnten ist außerdem eine unschätzbare Inspirationsquelle – und die brauchst du, wenn du dich und dein Business weiterentwickeln willst.

Ich selbst habe immer Austausch mit Kollegen gehabt. Auch in meiner vorherigen Tätigkeit hatte ich Praxisinhaberinnen in meinem Netzwerk, mit denen ich mich regelmäßig getroffen habe, um über Probleme mit den Mitarbeitern und Kunden, mit der Praxisführung selbst oder therapeutische Themen zu sprechen. In meiner jetzigen Tätigkeit habe ich ebenfalls schon sehr früh Mastermind-Gruppen gesucht, in denen ich mich austauschen kann.
Menschen, die dich unterstützen, aufbauen und dazu anhalten, weiterzumachen sind einfach unglaublich wertvoll, wenn du eine neue Richtung einschlägst.

 

3. Beginne dich weiterzubilden

WorksheetBusinessideeAuch das ist Teil des Weges: Beschäftige dich mit deinem Thema und mit den Themen, die mit deiner Neuausrichtung zu tun haben.

– Lies Bücher

– besuche Kurse

– recherchiere online

Sammele Informationen und mache dich schlau in Bereichen, in denen du noch dazulernen willst.

 

4. Beginne dich anzunähern

Dieser Schritt, den du so deutlich vor Augen hast, lässt sich wahrscheinlich weiter ‚runterbrechen’. In kleinere Schritte. Mach mal einen kleinen Schritt in diese Richtung. Beginne, deine Vorstellung ein kleeeiiines bisschen Realität werden zu lassen. Schnuppere hinein ins Ungewisse. Mach dich vertrauter mit dem Gedanken.
Wie zum Beispiel Marc: Er spricht mit mir darüber. (Erster Mini-Schritt) Wir überlegen gemeinsam, was schief gehen könnte. (Zweiter Mini-Schritt) Wir überlegen, was der Wunsch-Mitarbeiter für Merkmale mit sich bringen müsste und welche Aufgaben er erledigen müsste, damit es funktioniert. (Dritter Mini-Schritt) Wir überlegen gemeinsam, ob uns Menschen einfallen, die zu dieser Beschreibung passen könnten. (Vierter Mini-Schritt)

So hat Marc im Gespräch mit mir begonnen, sich mit seinem Thema näher zu beschäftigen. Er hat angefangen, es zu überdenken, Möglichkeiten ins Auge zu fassen. Die Angst wird kleiner und etwas ist ins Rollen gekommen nach diesem Treffen. Das ist spürbar.

 

5. Tu es einfach

Du. Musst. Es. Tun. Der Rest ist Stagnation. In der Situation verharren, wie das Kaninchen vor dem Scheinwerfer. (Gemütlich auf dem Sofa mit dem Möhrchen in der Hand. 😉 )

Es kann niemand für dich tun. Denn du bist Selbstständig, Einzelunternehmer, Solopreneur oder wie auch immer du es nennen willst.

DU musst die Entscheidung fällen und den Schritt gehen. DU musst bereit sein, die Verantwortung zu tragen. DU musst aber auch bereit sein, dir selbst, deinem Urteilsvermögen und deinen Kompetenzen zu vertrauen. DU bist der Chef in deinem eigenen Leben und auch in deinem Business!  🙂

 

Aber was passiert dann?

Der Vorteil daran ist: Selbst, wenn du feststellen solltest, das dieses NICHT der passende Weg für dich war, kommt etwas in Bewegung. DU setzt dich in Bewegung. Und daraus entwickeln sich oftmals Dinge, die du vorher nicht absehen konntest.

 

Schritt für Schritt wird das Unbekannte auf einmal vertrauter. Du gewöhnst dich ein. Du lernst dazu und wächst. Du wägst ab und korrigierst den Kurs. Das ist der Reiz an der Neuausrichtung in deinem Leben. Das ist der Weg zu mehr Lebendigkeit und Erfüllung in deinem Alltag.

Ich bin losgegangen – ins Unbekannte und ich kenne viele Menschen, die es gewagt haben. – Nicht alles ist so gekommen, wie ich dachte und doch bin ich genau dort, wo ich sein will.  🙂

 

Wäge ab und korrigiere den Kurs. Das ist der Reiz an der Neuausrichtung in deinem Leben. Click To Tweet

 

Der Rest ist Stagnation. – DU musst dich entscheiden.

 

Mach dein Leben ungewöhnlich!

 

Deine Kiwi

WorksheetBusinessideeVision-Kick1

 

 

 

 

 

 

Bildquelle: privat

4 Comments

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  • Reply

    Jacky Wesling

    Liebe Kiwi!

    Ein sehr schöner Beitrag, der mich wieder ein wenig ermutigt, die nächsten Schritte anzugehen. Ich weiß, dass ich sie kenne, doch manchmal bestimmt einfach die Angst mehr das nicht Handeln, als endlich zu handeln…

    Danke für deinen Tritt in den Hintern <3
    Jacky

    • Reply

      Kiwi Pfingsten

      Hi Jacky,

      freut mich, dass ich da etwas in dir angesprochen habe. Diese Angst kennen wir doch alle; die gehört zum Selbstständig Sein dazu. Aber zum Unternehmersein gehört auch immer das ‘Trotzdem-Gehen’! 🙂

      Ich wünsche dir weiter viel Mut und vor allem viel Erfolg!

      Liebe Grüße,

      Kiwi

  • Reply

    Peter

    Hallo liebe Kiwi,
    sehr schöner Artikel.

    Kurz zum inhaltlichen.
    Das Aufbauen von Negativ-Szenarien ist uns quasi in die Gene gelegt. In der Psychologie spricht man mittlerweile von katastrophischen Gehirn. Also keine Angst, wenn du den Teufel an die Wand malst, damit bist du nicht alleine.
    Positiv-Szenarien zu entwickeln ist Ãœbungssache.
    Mit dem Zweifel ist das so eine Sache. Ich denke auch, dass sie zu Leben gehören. Ich finde, Zweifel können auch ein guter Gradmesser sein. Wenn ich zweifele, geht es um etwas Wichtiges: Andernfalls würde ich mir keine Gedanken machen! So kann ich meine Zweifel auch als Signal ansehen, dass ich auf dem Weg bin. Das ist erst einmal gut.
    Ich finde deine fünf Schritte so gut, dass ich nur kurz auf den letzten eingehen möchte.
    Tue es einfach! Ich finde wichtig, dass sobald jemand eine Entscheidung gefällt hat und den ersten Schritt geht, alles hat, was er braucht. Den Rest kann er sich auf der Reise aneignen. Und wird es rutschig? Wahrscheinlich! Aber auch das bekommt man hin, oder wie Edison sagte: „Ich habe 999 Wege gefunden, wie es nicht geht.“
    Leiben Gruß

    Peter

    • Reply

      Kiwi Pfingsten

      Lieber Peter,

      vielen Dank für deine wertvollen Ergänzungen. Ich bin eher nicht so der ängstliche Typ, aber ich bin mir sehr bewußt, dass viele andere den Teufel an die Wand malen. Für genau diese Menschen habe ich diesen Artikel geschrieben.
      Unsere Zweifel helfen wohl auch, immer wieder zu überprüfen, ob die Richtung noch stimmt und da stimme ich dir absolut zu; das ist gut. Ebenso, wie es gilt zu handeln und ins Tun zu kommen und herauszufinden, welcher Schritt der nächste ist, der NICHT funktioniert. 😉

      Ganz herzliche Grüße,

      Kiwi

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