Raus aus der Komfortzone – rein in die Komfortzone?

IMG_2669Heute geht es um die viel beschriebene Komfortzone, aus der man sich doch bitte raus bewegen möge.
Mir kommt dieser Begriff inzwischen zwar ziemlich abgedroschen vor, aber es scheint so zu sein, dass ich jemand bin, der sich aus jener Komfortzone herausbewegt hat. Ich habe mein Geschäft verkauft und Land und Leute verlassen; deutlicher kann so ein „Raus-aus-der-Komfortzone“ wohl kaum aussehen. Sollte man meinen…
Im heutigen Artikel will ich mal genauer anschauen, was eigentlich passiert, wenn du deine Komfortzone verläßt.

‘Life’s a beach in Paradise’ – oder was?

Ich lebe jetzt zwei Jahre auf Ibiza und stelle gerade fest, dass ich Gefahr laufen könnte, mir hier die nächste Komfortzone einzurichten. Denn sein wir doch mal ehrlich: Ibiza ist nicht Afrika. Hier lebt es sich zwar anders, aber die kulturellen Unterschiede sind vergleichsweise gering. Mein “Dach über dem Kopf“ ist vielleicht etwas bescheidener als das, was ich in Deutschland hatte, aber es gibt alle Annehmlichkeiten unserer Zeit, inklusive Internet! – Hurraaaa! Ansonsten wäre das auch schwierig mit meinem Online-Business! 😉 In der nächsten Stadt bin ich in 2 Minuten. Ich habe ein Auto, kann abends schön Essen gehen und es gibt sogar ein Kino. – Was also macht den Unterschied zu meinem ‘alten Leben’ aus?
Das Wetter trägt wohl eher zu meinem Komfort bei. 😎 Die Menschen sind hier natürlich etwas anders drauf, als in Deutschland. Aber auch da sind die Unterschiede nicht wirklich frappierend und mit der Zeit stellt man sich drauf ganz gut ein.

Wie lebt es sich ‘außerhalb der Komfortzone’?

Natürlich macht man es sich so angenehm wie möglich. Sonst wäre der ganze Aufwand ja auch umsonst gewesen. Also machen wir es uns gemütlich. Und was passiert dann? – Jetzt gilt es aufmerksam zu bleiben! – Denn dann läufst du Gefahr, in der nächsten Komfortzone zu landen!
Da stellt sich nun aber die Frage: Wie muss es denn überhaupt außerhalb der Komfortzone sein? Ist es da immer ungemütlich?  – Das wäre doch ziemlich anstrengend.
Muss ich ständig das Gefühl haben, meine alten “Gepflogenheiten” hinter mir gelassen zu haben, um wachgerüttelt zu werden und eine totale Veränderung zu vollziehen? – Das wiederum klingt für mich auch nicht so schön. Denn schließlich habe ich mich durch diesen Prozess zwar verändert, aber ich bin immer noch dieselbe.
Das, was ich vorher erreicht und gelebt habe ist Teil meiner Entwicklung. Jetzt ist etwas anderes dran.

Außerhalb der Komfortzone kann das Leben nicht mehr stagnieren

Seitdem ich meine Komfortzone verlassen habe, fühle ich zwei “Strömungen”: Zum einen ist das diese Tendenz, sich wieder etwas Gewohntes aufzubauen. Ein nettes Plätzchen auf einem schönen Fleckchen Erde zu finden, sich mit sympathischen Leuten zu umgeben. Und das neue Business aufzubauen. Aber hier macht man da die Rechnung ohne die Dynamik der Insel. Und die hat eine Dynamik. Sie rüttelt dich immer wieder durch. Sie wirft dir Hindernisse in den Weg und stellt dich vor Herausforderungen. Sie fragt dich immer wieder, ob du das wirklich durchziehen willst. Sie macht es dir immer wieder etwas unbequem.

Und, wenn das nicht so wäre? Wenn es außerhalb deiner Komfortzone toll wäre und alles nach deinen Vorstellungen laufen würde? Gerade da liegt meiner Meinung nach die Gefahr. Denn, wenn alles glatt läuft, dann droht dein Leben außerhalb deiner Komfortzone zu deiner neuen Komfortzone zu werden. Und genau an diesem Punkt könnten deine Entwicklung und deine Veränderungen wieder stagnieren.

Worum geht es denn eigentlich, wenn du deine Komfortzone verlässt?

Wenn du dich entscheidest, deine Komfortzone zu verlassen, dann geht es darum, dein Leben etwas außergewöhnlicher zu machen. Dann hast du deinen Trott satt und willst deinem Dasein einen anderen Sinn geben. Du brichst auf ins Ungewisse, um etwas Anderes, etwas Neues zu kreieren und eine neue Richtung einzuschlagen.
Dein Leben außerhalb der Komfortzone kann also kein stagnierendes sein. Im Umkehrschluss bedeutet das außerdem: Du musst flexibel sein! Du musst aufmerksam auf dich selbst schauen und dir bewusst darüber werden, ob du es dir gerade eventuell wieder gemütlich machst. Bist du auf dem Weg in einen neuen Trott? – Jetzt musst du dran bleiben. Du musst offen bleiben für Veränderungen und Schritte tun, die sich etwas ungemütlich anfühlen.

Frag dich immer wieder, was du erreichen willst!

Wenn du erfolgreich sein und Ziele im Privaten wie auch im Beruflichen erreichen willst, musst du immer wieder Dinge tun, die dir nicht so leicht fallen. Du musst dich neuen Herausforderungen stellen. Vielleicht musst du Gespräche führen, die du noch nie gerne geführt hast, vielleicht musst du Entscheidungen treffen, die dir noch nie leicht gefallen sind, vielleicht musst du dich nach Außen zeigen und mit deiner ganzen Persönlichkeit der Welt präsentieren. Und dann merkst du, dass du wächst. Du wirst klarer und stärker.
Dein Weg in ein ‘neues’ Leben führt über Hürden und Hindernisse. Du kannst in der Herde mitlaufen oder aus ihr heraustreten wollen. Außergewöhnliche Veränderungen passieren jedenfalls nicht dort, wo wir uns zu häuslich einrichten. Wenn dein Leben anders werden soll als dein ‘altes’, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als den Weg außerhalb der Herde weiterzugehen.

Ich persönlich bin mir sehr darüber im Klaren, wohin mein Weg außerhalb der Komfortzone führt. Ich kenne meine Ziele. Ich kenne die Themen, die mir unangenehm sind und die Entscheidungen, die gefällt werden müssen. Ich weiß um die Schritte, die nun folgen müssen. Ich bleibe sehr bewusst mit diesen Dingen, denn ich weiß, wenn ich beginne es mir zu gemütlich zu machen, werde ich nicht dort enden, wo ich hin will.

Außerhalb der Komfortzone geht das Leben immer weiter 😉

Wenn du dann aber tatsächlich das erreicht hast, was du wolltest? Was machst du dann?
Ich glaube, wenn wir unser Leben außergewöhnlicher, abwechslungsreicher und spannender gestalten wollen, dann wird es kein ‘Ankommen’ geben. Dann bleibt alles in Bewegung und mit deinem persönlichen Wachstum wirst du immer wieder neue Ziele entwickeln.

Abschließend möchte aber auch mal ganz klar sagen: Es hat niemand gesagt, dass das einfach ist. Es sagt aber auch niemand, dass es schwer sein muss. 🙂 Dennoch denke ich, dass der Weg aus der Komfortzone Energie kostet. Solche Veränderungen brauchen Kraft und Zeit. Daher möchte ich dir ganz dringend ans Herz legen, nachsichtig mit dir selbst zu sein und dich selbst zu pflegen. Achte auf dich. Nimm dir Auszeiten, wenn du sie brauchst. Spüre immer wieder in dich, was als nächstes dran ist. Tu etwas für deine Entspannung und Abwechslung, so dass du deine Ideen und deine Passionen dauerhaft mit all deiner Energie weiterverfolgen kannst!

Mach dein Leben ungewöhnlich!

 

Deine Kiwi

 

 

 

 

 

 

 

 

4 Comments

Submit a Comment
  • Reply

    Gina Haschke

    Ich finde den Begriff” Komfortzone” abgedroschen und irreführend – falsch! Man verbindet das mit: Couch-Potato, Bequemlichkeit, Stagnation, mit einem bequemen Leben ohne großartige “Einschläge”, was einfach so vor sich hin läuft – Tag ein, Tag aus im gleichen Trott. Auch verbindet man mit Komfort einen gewissen “Luxus”, einen gewissen “Status Quo”. Doch Leben ist viel mehr als nur das und beinhaltet viel mehr. Leben ist ein fortwährender Wachstums- und Entwicklungsprozess. Wir haben den Kopf mit Geist, nicht als oberes Ende unseres Körpers, sondern um zu denken, zu hinterfragen, zu fühlen, um ihn zu drehen nach links, nach rechts… Wonach wir uns alle sehnen, ist eine Basis-Station. Ein Ort, wo wir uns zu Hause fühlen, sein dürfen wie wir sind, uns geliebt und wohl finden, einen Ort der Kraft…und dieser kann überall sein – immer dort wo wir uns Zuhause fühlen, es uns die äußeren Bedingungen leicht machen uns niederzulassen, zu bleiben. Ich denke, liebe Kiwi, du bist nicht mehr glücklich, zufrieden, erfüllt in Deutschland gewesen und deshalb hat es dich nach Ibiza gezogen….und wer weiß, wohin es dich noch führt. Wir bleiben wohl ein Leben lang Suchende… und was sich für einige Menschen furchtbar anhört, ist für mich ein echtes Geschenk, ein Segen. Es gibt so viel zu entdecken, so viel zu erfahren… sich darauf einzulassen, ganz bewusst mit allen Sinnen, ist für mich Leben pur. Das macht für mich das Leben lebenswert. Und ich bin dankbar für jeden Tag und will mehr davon! Ich will es auskosten… und das geht nur, in dem ich mich raus wage… Neues probiere, andere Wege beschreite…Erfahrungen sammle…

    • Reply

      Katrin Pfingsten

      Liebe Gina,
      ich gebe dir in vielem Recht, aber ich weiß auch, dass viele Menschen NICHT so denken. Viele Menschen geben sich zufrieden und suchen eben nicht mehr. Dran zu bleiben an der persönlichen Entwicklung, zu hinterfragen und zu suchen, das passiert eben nicht in dieser sogenannten ‘Komfortzone’. – Ich verstehe deine Aversion gegen den Begriff, aber ich nehme ihn mehr als Konzept. Und als solches geht es für mich eher um eine innere Haltung, als um einen ‘Ort’. Du hörst dich so super lebendig an und man kann deine Neugierde wirklich spüren! Da dürfen wir sicherlich noch einiges Spannendes zu erwarten haben!

      Herzliche Grüße,

      Kiwi

  • Reply

    Janine

    Hallo Kiwi. Ja, da hast du recht. Ich merke gerade, dass ich beim Weg in die Selbstständigkeit mich andauernd dazu bringen muss meine Komfortzone zu verlassen. Eigentlich dachte ich es mir nach dem Einrichten meiner Homepage bequem machen könnte. Aber es gibt so vieles was man für seine Sichtbarkeit machen kann, wofür ich meine Komfortzone noch ein ganzes Stück verlassen und Ängste überwinden muss. Um dafür Kraft zu sammeln, habe ich die letzten Tage alles liegen lassen. Jetzt stell ich mich der nächsten Herausforderung.
    Liebe Grüße. Janine

    • Reply

      Katrin Pfingsten

      Liebe Janine!
      Das hört sich für mich total stimmig an und mit selbst geht es da genauso. Es ist immer wieder eine Herausforderung und auch eine Entscheidung FÃœR das Verlassen der Komfortzone, dafür, sich seinen Ängsten zu stellen und darüberhinaus zu gehen. Dort werden wir wachsen und dort werden wir erfolgreich! 🙂

      Viel Spaß dabei! Liebe Grüße, Kiwi

Submit a CommentPlease be polite. We appreciate that.

Your Comment